Skitouren in den Abruzzen – Gran Sasso Nationalpark

Auf Skitour in den Abruzzen, das hat einen besonderen Reiz. Im Vergleich zu anderen Gebieten, sind die Abruzzen immer noch ein Geheimtipp. So machten wir uns auf den Weg in den Süden und freuten uns auf ein paar schöne Tagen und vor allem auf außergewöhnliche Skitouren. Unser Ziel war der Nationalpark Gran Sasso.
Unser Basislager war das Rifugio della Rocca in Rocca Calascio. Unter den Ruinen einer mittelalterlichen Burg haben wir den idealen Ausgangspunkt für unsere Touren gefunden. Regional typische Gerichte, Zimmer in den antiken Gemäuern und sehr freundliche Gastgeber, welche uns guten Tipps geben konnten.

Tag 1: Pizzo Intermesoli (2634 m)
Früh aufgestanden sind wir nie, an den Schneeverhältnissen hat sich im Tagesverlauf nicht viel geändert. Wir fuhren nacht Fonte Cerreto und nahmen die Bahn des Skigebietes bis nach Campo Imperatore. Am Campo Imperatore wurde der gestürzte Diktator Benito Mussolini 1943 nach seinem Sturz kurzzeitig gefangengehalten. Es befindet sich ein kleines Skigebiet dort. Oben angekommen, stellen wir fest, dass wir erst Mal unsere Skier bis auf dem Kamm zum Rif. Duca degli Abruzzi (2422 m) tragen müssen. Das trübt unsere Euphorie nicht, besonders als wir oben angekommen sind und sich uns ein weites schneebedecktes Tal, das Campo Pericoli, öffnete. Gut so, dann neben wir gleich unsere Feller ab, und beginnen mit der Abfahrt bis auf 1850 m. Von hier gingen wir hoch bis zum Joch Sella dei Grilli (2220 m) und über den Gipfelhang zum Pizzo Intermesoli (2634 m).
Wir fuhren ab und stiegen wieder auf, auf den Passo della Portella (2260 m). Von dort konnten wir über eine schneereiche Rinne weit bis ins Tal abfahren. Über einen Wanderweg gingen wir die letzten Meter zurück zum Auto.
Aufstieg 1500 m, Abfahrt 1700 m

Tag 2: Corno Grande (2.912 m)
Der Corno Grande ist mit 2912 m der höchste Gipfel des Gran Sasso Gebietes und auch des Apennins. Wir nahmen wiederum die Bahn zum Campo Imperatore und anstatt über den Kamm gingen wir rechts herum und über ein Tal den höchsten Gipfel des Apennins entgegen. Auf dem Corno Grande gibt es viele verschiedene Routen. Wir wählten die Diretissima.  Mit den Skiern auf dem Rücken stiegen wir den letzten Steilhang zum Gipfel. Auf dem Gipfel war ein buntes Treiben von Skialpinisten aus dem deutschen Sprachraum und ein lokaler Bergführer fragte uns sicherheitshalber nach dem deutschen Namen des Gipfels. Für die Abfahrt wählten wir die Nordseite über den Ghiacciaio del Calderone, den südlichsten Gletscher Europas. Oberhalb der Hütte stiegen wir ca. 50 hm wieder auf, auf die Sella dei due Corni, damit wir wieder zurück zu unserem Ausgangspunkt gelangen. Die Abfahrt über das Valle dei Cinepri in das Campo Pericoli war ein voller Genuss. Von einer sehr tiefen Lage stiegen wir wieder auf das Passo della Portella (2260 m) auf und fuhren über unsere „Heimkehr-Rinne“ wieder zum Auto.
Aufstieg 1500, Abfahrt 2100 m

Tag 3: Monte Camicia (2564 m)
An unserem dritten Tag war das Wetter nicht so fantastisch wie die Tage zuvor. Wir wählten eine kurze Tour und fuhren nach Fonte Vetica (ca. 1600 m). Von dort stiegen wir über das Valle Vradda zum Gipfel auf. Bei der Abfahrt trennte sich unsere Wege. Die Herren fuhren über die Westflanke ab und nahmen noch ein bisschen Skitragen in Kauf und wir fuhren über den Aufstieg ab bis zum Auto.
Aufstieg und Abfahrt 1000 m